Langsam ließ er den Blick über die weiten Ebenen schweifen. Viele Jahre waren ins Land gezogen, seitdem er zum letzten Mal die Aussicht auf diesem Hügel genossen hatte. Viele Jahre in der Fremde, Jahre des Kampfes, des Sieges und der Niederlage. Neue Feinde hatte er viele gefunden, neue Freunde hingegen nur wenige.
Doch auch in dieser, ihm doch wohlbekannten Gegend hatte sich vieles verändert. Einige Zeit schon hatte er die Stellen der Vergangenheit besucht, alten Freunden seine Aufwartung machen wollen. Doch die Komtureien der Templar lagen verlassen da, die Felder nicht bestellt, die Burgen dem Niedergang anheim gefallen. Gestern erst hatte er eine Rotte Goblins ausgelöscht, die sich im ehemaligen Burghof seines alten Waffenbruders Cocoon niedergelassen hatten. Vieles war geschehen, seit er mit seinen Kriegern in den Westen gezogen war um dort neue Abenteuer zu finden. Ein alter Bauer hatte ihm berichtet, die Templar seien auf einen Kreuzzug gezogen, eine Wallfahrt zu Ehren des Höchsten. Nur einige wenige seien zurückgeblieben, ihr Aufenthaltsort jedoch unbekannt.
In diesem Moment hätte ein Beobachter einen Anflug von Trauer und Bitterkeit auf seinem Gesicht erkennen können. Doch er war allein, stand dort und blickte auf das menschenleere, von Gott verlassene Land.
Mit einem Mal jedoch wurde sein Antlitz finster. Seine Augen verengten sich und er packte den Klingenstab, den er neben sich in die feuchte Frühlingserde gerammt hatte, fester. In seinem Rücken spürte er dutzende von Augenpaaren, die ihn vom Fuße des Hügels erwartungsvoll beobachteten und jede noch so kleine Bewegung, jede Geste registrierten.
In einer flüssigen Bewegung riss er mit einer Hand den Stab aus dem Boden, drehte sich herum zu seinen Soldaten und schwang den Stab über seinen Kopf. Das leise Gemurmel einiger weniger verstummte sofort und alle Köpfe wandten sich ihm zu. Er nutzte den Augenblick, seine Truppe erneut zu mustern. Was er sah erfüllte ihn mit Stolz. Jeder dieser Krieger hatte zahllose Gefechte und größere Schlachten erblickt und durchlebt. Nicht selten in Unterzahl oder unter schlechten Bedingungen hatten sie dem Tod ins Auge geblickt und ihm herzhaft ins Gesicht gelacht. Oftmals natürlich zum Ruhme des Einen, doch auch hin und wieder gegen Bezahlung.
"Männer... Krieger... Soldaten!", laut ertönte seine Stimme
"Zwei Wochen nun irren wir durch diese einst so belebte Gegend. Wir haben die Häuser unserer Waffengefährten leer vorgefunden, ihre Burgen verlassen und verfallen. Die Natur erobert sich zurück, was ihr einst abgetrotzt wurde. Die Tempelherren sind in die Ferne gezogen, einem Ziel zu folgen wie es edler nicht sein könnte. Doch ihre Ländereien, die Grafschaften und Marken sind menschenleer. Sie sind verseucht mit Ungeziefer, Goblins, Räubern, ja sogar Untoten... In Memoriam Templorum!... Wir werden das Licht zurückbringen in dieses dunkle Land! Wir werden es in jeden Winkel tragen und das Übel ausmerzen welches sich hier breit gemacht hat! Doch nicht unter dem Namen der Templar wollen wir dies tun, denn das steht uns nicht zu. Von heute an sind wir der Ordo Milites Dei, der Orden der Soldaten Gottes!"
Bei seinen letzten Worten hatten die Soldaten bereits ihre Waffen gezogen. Als er endete erklang aus hunderten Kehlen der alte Schlachtruf der Templar:
"DEUS VULT"
.... und sämtliche Arme wurden gen Himmel gestreckt.
Nach dieser Ansprache rief er seine beiden Kriegsmeister zu sich. In den nächsten Tagen würden sie weiter in den Norden reisen und dort auf den Ruinen der Burg Maruzos, des alten Großmeisters des Templarordens mit dem Neuaufbau beginnen....
Als der nächste Morgen graute stand er erneut auf dem Hügel und blickte in das Land. Doch diesmal war nicht der Hauch einer Sorge auf seinem Antlitz zu sehen.
Er war zurückgekehrt, m4rv der Pandare war zurück in seiner Heimat.... er lächelte....
RPG off: werde sobald ich wieder aktiv am Spielgeschehen teilnehme die Allianz "[+] - Ordo Milites Dei" eröffnen.